Was erwartet die Gesellschaft von jungen Menschen, die in schmutzigen Räumen, Fluren, Höfen und Toiletten Schule erlebt? Sie werden das irgendwann als normal einordnen und in andere Lebensbereiche weitertragen. Dabei ist nicht klar, ob die Mangelreinigung ein extremer Ausdruck der Berliner Bildungsmisere ist oder diese nur weiterbefördert. Wahrscheinlich beides. Eine Selbstverständlichkeit, wie Schule als saubere und gesunde Lernumgebung, ist zu einem fantastischen Traum vom Schlaraffenland geworden. (Jörg Tetzner, GEW Berlin)
Wenn es tatsächlich noch eines Anlasses bedurfte, um den Skandal eines Systems permanenten Kostendrückens zu illustrieren, dann hat die Situation an den Berliner Schulen diesen bereits seit Jahren geliefert. Betroffen sind davon nicht nur die Kinder und Jugendlichen in den Bildungseinrichtungen, sondern auch die Kolleg*innen, die bei der Mindestentlohnung absurde Zeitvorgaben für die zu reinigende Fläche erfüllen müssen.
Die AfA in Reinickendorf, die sich seit je für die Rekommunalisierung einst öffentlich erbrachter Dienstleistungen einsetzt, anerkennt, dass auch andere Berliner Parteien die unhaltbaren Zustände nicht mehr ignorieren können und wird weiter den Druck machen, der für erträgliche Bedingungen von Schüler*innen und Kolleg*innen sorgt.