Jedem dritten Berliner Arbeitnehmer droht Altersarmut

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1 Prozent aller Beschäftigten in Berlin sind laut einer aktuellen Studie von Altersarmut bedroht. Das seien mehr als bislang angenommen, teilte die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten (NGG) Berlin, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde, am Montag mit. Demnach würden rund 490.000 Arbeitnehmer in der Hauptstadt nach aktuellem Stand nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen, wenn sie nach 45 Berufsjahren in den Ruhestand gehen.

 

Gastronomie und Bäckerhandwerk besonders betroffen

Für die Renten-Analyse wurden den Angaben zufolge amtliche Statistiken vom Eduard Pestel Institut für Systemforschung in Hannover ausgewertet. Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner in Berlin künftig noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf nur noch 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es mehr als 750.000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so das Pestel-Institut.

Gerade in Branchen wie dem Gastgewerbe und Bäckerhandwerk müssten in Berlin viele Beschäftigte im Alter aufstocken, kritisierte die Gewerkschaft. Dabei hätten Hoteliers, Gastronomen und Bäckermeister bei der Bezahlung durchaus Spielraum. Anstatt auf Aushilfen mit wenigen Wochenstunden zu setzen, sollten sie reguläre Vollzeitstellen bezahlt nach Tarif schaffen, fordert die Gewerkschaft. Die Schwelle für „Alters-Hartz-IV“ liegt den Angaben zufolge in Berlin bei aktuell 801 Euro im Monat.

© www.rbb24.de vom 3.12.2018

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